Vorteile für alle Flensburger/innen

Das Konzept „Zug zum ZOB“ bringt nicht nur große Vorteile für Bahnreisende, sondern es gibt auch viele weitere positive Effekte für alle Flensburger/innen sowie Vorteile, die über Flensburg hinausgehen.

  1. Die wachsende Stadt
  2. Die Klimastadt
  3. Die Innenstadt
  4. Die Gewerbesteuer
  5. Der Busverkehr
  6. Der „Brückeneffekt“
  7. Die Region
  8. Die Jütlandroute
  9. Die Fehmarn-Belt-Querung

1. Die wachsende Stadt
Der Trend zum Leben in der Stadt hat auch Flensburg erreicht, seit längerer Zeit steigen die Einwohnerzahlen. Flensburg wird in wenigen Jahren über 100.000 Einwohner zählen. Die Stadt wächst und damit muss auch die Infrastruktur wachsen. Dazu zählt selbstverständlich der ÖPNV. Ein Festhalten an einer 100 Jahre alten Bahnstruktur ist keine zukunftsorientierte Politik.

2. Die Klimastadt
Flensburg hat sich schon Ende 2008 im Rahmen des Klimapakts u.a. verpflichtet, bis 2050 die CO2-Neutralität zu erreichen. Ein naheliegender Weg ist es, dass bisherige Autofahrer auf Bus und Bahn umsteigen. Dies wird durch „Zug zum ZOB“ erreicht, was die im Bahngutachten prognostizierten Fahrgastzahlen belegen. Im Vergleich zum heutigen Bahnangebot können 250 Millionen PKM auf die Bahn verlagert werden. Dies entspricht einer jährlichen Einsparung von etwa 25.000 Tonnen CO2-Äquivalent. Dies reduziert die durch Verkehr verursachten Flensburger Treibhausgase um etwa 12,5 % – ein mehr als bemerkenswerter Beitrag auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt! In der nahen Zukunft werden auch keine mit Diesel betriebenen Triebwagen im Regionalverkehr eingesetzt. Stattdessen wird die leise und emissionsfreie Wasserstofftechnik oder besser noch elektrisch betriebene Fahrzeuge in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen, was die CO2-Einsparung noch größer werden lässt. 

3. Die Innenstadt
Eine Bahnhaltestelle am ZOB sorgt dafür, dass deutlich mehr Menschen in die Innenstadt kommen. Davon profitieren Einzelhandel, Gastronomie, Tourismus und Dienstleistungen ebenso wie öffentliche Einrichtungen. So wird der in vielen Städten zu beobachtende Trend zur Verödung und „Filialisierung“ der Innenstädte (Innenstadtsterben) gestoppt. Die Innenstadt wird auch mit dem Auto besser erreichbar, da ein Teil der Autofahrer den stark verbesserten ÖPNV nutzen wird.

Das Bild wurde von den Autoren des Bahngutachtens zur Verfügung gestellt.

4. Die Gewerbesteuer
Die enorme Aufwertung der Verkehrsinfrastruktur durch „Zug zum ZOB“  stärkt den Wirtschaftsstandort Flensburg, der somit an Attraktivität gewinnt und mehr Betriebe und damit mehr Wertschöpfung anzieht. Folge: Höhere Gewerbesteuereinnahmen und damit mehr finanzieller Spielraum in der klammen Stadtkasse.

5. Der Busverkehr
Derzeit sind Bahnhof und ZOB etwa 1,4 km voneinander entfernt (siehe Haltestellen). Eine Bahnhaltestelle am ZOB koppelt als ideale Schnittstelle Bahn- und Busverkehr. Mehr Bahnfahrgäste bedeuten auch mehr Busfahrgäste, entweder als Zubringer oder als Abnehmer. Der Busverkehr gewinnt also auch und damit der gesamte ÖPNV.

6. Der „Brückeneffekt“
Der zweigleisige Ausbau der Hafenbahn löst das Problem der Brücke über die Heinrichstraße, die dann mit größerer Spannweite oder mit einem Extradurchlass für Fußgänger gebaut werden könnte. Bis zum neuen Förderkonzept des Bundes, das 2020 aufgelegt wurde, hätte die Stadt Flensburg diese Mehrkosten alleine tragen müssen. Durch das neue Konzept ist zu erwarten, dass die Belastung für die Stadt in einem kleineren Rahmen ausfällt. Ähnliches gilt auch für die Eisenbahnbrücken über den Ochsenweg in Weiche, wo derzeit nur ein schmaler Fußweg zur Verfügung steht.

7. Die Region
Die bessere Anbindung der umliegenden Gemeinden stärkt auch die ländliche Regionen. Auch Menschen ohne Auto können schnell und zuverlässig das Oberzentrum Flensburg erreichen und dort Freunde besuchen, einkaufen oder zum Facharzt gehen. Jedenfalls deutlich einfacher als bisher.

8. Die Jütlandroute
Die Umsetzung ermöglicht eine Beschleunigung auf dem Jütlandkorridor auf der Strecke Århus – Flensburg – Hamburg. Eine Beschleunigung kann nur gelingen, wenn die Fernzüge aus Dänemark nicht in die Stadt fahren müssen, sondern am Rande von Flensburg in Weiche halten. Dies ist auch die Voraussetzung unserer dänischen Nachbarn, sich an dem Projekt und damit an dessen Finanzierung zu beteiligen. Bund und Land würden entsprechend entlastet werden. Als Vorteil kommt hinzu, dass die Zahl der schnellen Fernzüge in beiden Richtungen pro Tag von zwei auf acht steigen wird. Davon wird Flensburg profitieren!

9. Die Fehmarn-Belt-Querung
Während der mindestens dreijährigen Bauarbeiten der Fehmarn-Belt-Querung wird ein großer Teil des Bahnverkehrs über Flensburg-Weiche fließen. Damit diese Züge auch dort halten können, muss der Bahnhof in Weiche ausgebaut und modernisiert werden. In Flensburg-Weiche wird also ohnehin investiert werden müssen, so dass es doch nahe liegt, dass diese Investitionen nicht nur während der Bauzeit der Fehmarn-Belt-Querung genutzt werden, sondern auch für das Konzept „Zug zum ZOB“, was Geld und Zeit bei der Umsetzung spart.